Das erforderliche Quentchen Glück kam
erst am letzten Tag
Nicht nur
seglerisches Können und Taktik waren bei der
ISAF-Jugendweltmeisterschaft in der Bucht vor Dublin/Irland
erforderlich, sondern auch ziemlich viel Glück. Doch das
stand Constanze Stolz erst am letzten Tag zur Seite. Leider
zu spät – und so war für die 17-jährige Seglerin des
Düsseldorfer Yachtclub (DYC) Platz zwölf das Endergebnis.
Kadernorm zum D/C-Kader des Deutschen Segel-Verbandes
erreicht.
Täglicher Regen
und Temperaturen um die 15 Grad machten den weltbesten
Jugendseglern bei der ISAF Youth-WM, bei der jede Nation nur
jeweils einen Segler in jeder Kategorie an den Start
schicken konnte, nichts aus. Doch der meist leichte bis
mäßige und recht instabile Wind hatte es in sich. Denn der
drehte nicht nur stark, sondern schickte auch
unkalkulierbare Böen mit. Damit hatten alle Segler zu
kämpfen. Das zeigte auch der Blick auf die absolut
gemischten Ergebnislisten. So kam es etwa, dass Constanze in
einem Lauf die Ziellinie schon als Erste vor Augen hatte,
dann jedoch eine Böe das hinter ihr kommende Feld erfasste –
und alle 17 davon profitierenden Seglerinnen noch kurz vor
dem Ziel an ihr vorbeizogen. „Das war ein bitterer Moment,
doch sich davon nicht unterkriegen zu lassen, gehört zum
Leistungssport eben dazu“, so Constanze nach ihrer Heimkehr
vor wenigen Stunden. Erst am letzten Tag war das Glück ihr
mal hold. Nachdem der Wind auf der Zielkreuz des letzten
Laufes völlig eingeschlafen war, war die Laser
Radial-Seglerin eine der ersten, die vom wieder aufkommenden
Wind erfasst wurde. Platz acht reichte zum Gesamtergebnis
mit Rang zwölf. „Ich freue mich jetzt auf die nächste
Regatta und natürlich hoffentlich auf besseren Wind“, so
Constanze. „Es gab aber auch viel Tolles in Irland zu
erleben: Unser deutsches Team hatte einen klasse
Zusammenhalt und auch der Kontakt zu den internationalen
Seglern war schön. Es herrschte eine unglaubliche
Gastfreundschaft“, bilanzierte die Gymnasiastin, für die
direkt nach den Sommerferien nicht nur die
Jugend-Europameisterschaft in Belgien, sondern auch der
Endspurt zum Abitur ansteht.
Doch zunächst
heißt es: Urlaub machen. Constanze fährt morgen früh mit
zwei Freudinnen in die Ferien. Die Jugendherberge auf einer
ruhigen Nordseeinsel ist schon gebucht. Und außerdem:
Herzlichen Dank an alle, die Constanze wieder die Daumen
gedrückt haben. Bitte weiter so!