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Freitag, 4. November 2011

 
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Skorpion und Starkwind

Wieder was dazugelernt. Natürlich sollte das nach einem Segeltraining auch so sein. Doch diesmal war es sogar in zweierlei Hinsicht so: Ich habe nämlich nicht nur Starkwindsegeln am Gardasee und danach Starts in großen Starterfeldern in Hyeres geübt, sondern auch gelernt, dass es selbst in Norditalien Skorpione gibt. Mein persönliches Beweisstück war gar nicht mal so klein – knapp handtellergroß – und saß seelenruhig an der Flurwand zu unserem Apartment am Gardasee. Nach dem ersten Schreck habe ich ihn natürlich fotografiert, auf Nahaufnahmen allerdings verzichtet. Danach haben wir uns gegenseitig in Ruhe gelassen – und ich meine Schuhe vorsorglich nie mehr vor der Tür stehen lassen  …

Doch jetzt zum Hauptgrund meines Aufenthalts dort: üben, üben, üben. Nach einer für mich wirklich tollen und spannenden, aber auch sehr lehrreichen Regattasaison – Höhepunkt war natürlich der Gewinn der Vize-Weltmeisterschaft und –Vize-Europameisterschaft U17 bei der Jugend-WM in La Rochelle im August – stand in den vergangenen Wochen jede Menge Training an. Nach einer arbeitsreichen, aber wieder einmal super Trainingswoche in Boltenhagen mit dem NRV und Klaus Lahme Anfang Oktober bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Hängewind waren für die Herbstferien gleich zwei Trainingsorte angesetzt: Zunächst der Gardasee in Italien und „quasi auf dem Rückweg“ das französische Hyeres. Der Gardasee war mit der Hoffnung auf Starkwind ausgewählt worden. Schließlich gilt das Revier vor Perth/Australien auch als Starkwind-Region. Dort werde ich im Dezember als letzte Regatta dieses Jahres an der nur alle vier Jahre stattfindenden ISAF-WM teilnehmen. Ein Traum! Für den aber auch jede Menge Training angesagt ist.

Unsere Wünsche an die Windbedingungen wurden am Gardasee erfüllt: Jede Menge Hängewind, allerdings auch schon ganz schön kalte Temperaturen – mit dem ersten Schnee im Tal inklusive. Trotzdem hat es riesigen Spaß gemacht.

Anschließend wollten wir die französischen Meisterschaften im Laser in Hyeres nutzen, um in großen Segler-Feldern unsere Starts zu üben. Auch dort war es toll. Ich konnte vieles ausprobieren, Erfahrungen sammeln – und schaffte es auf Anhieb in die Goldfleet. Am Ende erreichte ich in dem starken, international gut besetzten Starterfeld mit 162 Seglern einen für mich tollen 44. Platz.

Jetzt freue ich mich auf Australien. Dort werden die besten Segler aller olympischen Bootsklassen der Welt sein, die sich auf die Olympiade im kommenden Jahr in Weymouth vorbereiten und /oder sich in Perth dafür qualifizieren wollen. Wenn ich dort nicht lernen kann, wo dann? Bitte weiter die Daumen drücken!

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