Mast gebrochen, Segel zerrissen
Mast- und Schotbruch
soll eigentlich Glück und Erfolg wünschen
- und ist eine
übliche Redewendung bei den Seglern. Doch beim
ersten gemeinsamen Regatta-Antritt vom neuen
470-Team Constanze Stolz/Anna Reinsberg wurde der
Spruch zu wörtlich genommen. Beim Young European
Sailing (YES), der traditionellen internationalen
Pfingstregatta in Kiel mit gleichzeitiger Deutscher
Juniorenmeisterschaft im 470er waren die beiden
Seglerinnen am Mittag des zweiten Tages noch mehr
als zufrieden. Rang zwei für die Deutsche
Juniorenmeisterschaft der Seglerinnen. Doch am
Nachmittag dieses zweiten Wettfahrttages kam dann
der Mastbruch. Ein heftiges Gewitter fegte über das
Regattafeld in der Kieler Förde – mit Blitz, Donner
und Sturmböen. Das Resultat für Constanze und Anna:
Mastbruch und ein zerfetztes Segel. Die lange
Wartezeit bei Starkregen und Sturm auf ihrem
manövrierunfähigen Bootsrumpf vor dem
Zurückschleppen in den Hafen bezeichneten beide als
„absolut teambildend. Das hätten wir allein nicht so
haben wollen“, sagten beide Seglerinnen
übereinstimmend, die zuvor im Laser Radial jeweils
allein gesegelt sind.
Die
Konsequenz: Bis 22 Uhr abends mussten sie am zweiten
Regattatag den Ersatzmast einbauen und am Bootstrimm
arbeiten. „Wir sind segelfertig“, lautete die Ansage
zu später Stunde. Mit dem Nachsatz: „Jetzt haben wir
richtig Hunger!“. Am dritten und letzten
Wettfahrtstag musste das Team aber doch vor den
„Nachwehen“ kapitulieren. Anna war beim Mastbruch
das Metallteil auf den Fuß geschlagen – und über
Nacht hatte sich ein dicker Bluterguss gebildet. Ein
erster Lauf am Abschlusstag ging noch, doch zum
letzten konnten sie wegen Annas Verletzung nicht
mehr antreten. Am Ende blieb Platz vier in der
Deutschen Juniorenmeisterschaft. „Eigentlich sehr
gut für unsere erste gemeinsame Regatta und die
vorangegangene sehr kurze gemeinsamen
Trainingszeit. Aber wer so nah an Besserem dran ist,
möchte das natürlich auch haben…“, so die Beiden.